BLÜHENDE AUE
Worringer Aue
Die Aue ist das natürliche Überschwemmungsgebiet des Flusses. Jedes Hochwasser führt je nach Ausmaß und Dauer zu Veränderungen (Artikel DYNAMISCHE FLUSSLANDSCHAFT). Es hinterlässt Ablagerungsprodukte unterschiedlicher Korngröße von Kies über Sand und Silt (Schluff) bis hin zu Ton. Entsprechend unterschiedlich sind Wasserhaushalt und Nährstoffangebot der Auenböden, die überwiegend nährstoffreich und kalkhaltig sind. Hochwasser kann aber auch an den unterschiedlichsten Stellen abtragen.
Auen bieten deshalb engräumige und miteinander verzahnte Lebensräume vom zeitweise trocken fallenden Flussbett über den Spülsaum und das höher gelegene Dammufer zu den Flutmulden mit Schlammfluren, Sand- und Kiesbänken, Stillwasser und Altwasser.
Die natürliche Vegetation der Rheinaue sind Auenwälder. Diese mussten jedoch weitestgehend der anthropogenen, dem Menschen dienenden Nutzung als Wiesen-, Weide- und Ackerland weichen. Das natürliche Kleinrelief, aber auch die Böden wurden dadurch verändert und die besondere Nutzungsform führte zum Einwandern zahlreicher Wildkräuter.
Erzählstation 20 des Wassererlebnispfades von Pulheim zum Rhein hat die Umgestaltung der Worringer Aue vom Ackerland zu größerer Naturnähe als Thema. Aus Wirtschaftsgrünland und Ackerflächen wurde die blühende Aue.
Eine deutliche Aufwertung durch Anpflanzungen erfuhren die Flutmulden und der Mündungsbereich des Pletschbaches. An der Pletschbachmündung und an der Flutmulde südlich vom Werthweg ist vom Weg aus, ohne die Tierwelt zu stören, ein intensives Erlebnis naturnaher Feuchtbiotope (Stillwasser und Sumpf) möglich (Bilder unten).
Stillwasser und Sumpf
Neu angelegte Flutmulde südlich vom Werthweg mit einer Vielzahl von Sumpf- und Wasserpflanzen
Aufnahme vom 9. August 2012
Pletschbachmündung
Aufnahme vom 9. August 2012
Stillwasser und Sumpf
Wenige Blütenpflanzen finden sich in den spärlichen Resten an Auwald.
Auwald
Drüsiges Springkraut; der Einwanderer aus Indien verdrängt heimische Arten
Glatthafer-Wiese
Eine wichtige Maßnahme der Auen-Revitalisierung war die Einsaat von Wildblumenmischungen, für den Laien besonders gut erkennbar an den Schmalstreifenfluren in der Glatthaferwiese mit ihrem jahreszeitlich wechselnden Blühaspekt.
Blühstreifen in der Worringer Aue; Aufnahme vom 11. Mai 2018
Das Bild oben zeigt den Frühjahrsaspekt, bei dem die gelben Blüten des Wiesen-Pippau dominieren.
Blühstreifen in der Worringer Aue; Aufnahme vom 4. August 2017
Den Sommeraspekt prägen im obigen Bild vor allem Wilde Möhre und Margerite.
Auf Spaziergängen kann man im Jahresverlauf eine Vielzahl von Blütenpflanzen entdecken. Pflanzen, die eher nährstoffreiche Böden bevorzugen, im folgenden zusammengefasst als Vertreter der Fettwiesen; Pflanzen, die besser auf nährstoffärmeren Böden gedeihen (Magerrasen) und die zahlreichen Vertreter der Pflanzen auf gestörten Standorten (Ruderal- und Segetalpflanzen), viele davon auf dem extensiv beweideten Uferstreifen.
Fettwiesen
Magerrasen
Ruderal- und Segetalpflanzen
Bitte genießen Sie die Natur auf Ihren Spaziergängen vom Weg aus.
Informationstafel Brutvögel, Wintergäste und Rastvögel